In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die beiden Wörter „wieder“ und „wider“. Was heißt „wieder“ und was heißt „wider“? Worin unterscheiden sich die beiden Wörter? Und wann verwendest du sie? Am Schluss findest du auch noch ein paar Übungen, mit denen du dein Wissen testen kannst.
Inhaltsverzeichnis
„wieder“ ist ein Adverb und bedeutet „erneut“
„wider“ ist eine Präposition und bedeutet „gegen“
Wann verwende ich wieder oder wider?
Fazit
Übungen
Zugegeben: Die beiden Wörter „wieder“ und „wider“ sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Sie werden immerhin fast identisch geschrieben. Von ihrer Schreibweise her unterscheiden sie sich nur durch das zusätzliche „e“. Daher gehören sie auch zu den häufigsten Rechtschreibfehlern, die im Deutschen gemacht werden.
Der große Unterschied zwischen den beiden ist aber: Es handelt sich um Wörter zwei unterschiedlicher Wortarten mit unterschiedlicher Bedeutung.
„wieder“ ist ein Adverb und bedeutet „erneut“
Bei dem Wort „wieder“ handelt es sich um ein Adverb. Adverbien werden auch Umstandswörter genannt, weil sie dir Informationen zu Umständen, Gründen von Situationen, Zusammenhängen oder auch Bedingungen geben können.
Adverbien haben 2 besondere Eigenschaften:
1. Adverbien werden nicht flektiert. Das heißt, sie werden weder dekliniert noch konjugiert und auch nicht kompariert (gesteigert). Du musst Adverbien also nicht verändern, weil sie nicht verändert werden können. Sie bleiben immer in der Ausgangsform erhalten.
2. Das Adverb kann alleine am Satzanfang im Aussagesatz stehen. Daher kannst du kannst es immer ganz an den Anfang vom Satz stellen.
Nun zum Adverb „wieder“
Das Adverb „wieder“ bedeutet so viel wie „erneut“. Eine Eselsbrücke kann dir da das verwandte Nomen „Wiederholung“ sein.
Zum Beispiel:
- Sie hat wieder die neuen Vokabeln frühzeitig gelernt.
- Wieder hat sie die neuen Vokabeln frühzeitig gelernt.
- Er hat sich wieder für einen neuen Sprachkurs angemeldet.
- Wieder hat er sich für einen neuen Sprachkurs angemeldet.
„wider“ ist eine Präposition und bedeutet „gegen“
Bei dem Wort „wider“ handelt es sich um eine Präposition. Präpositionen werden auch Verhältniswörter genannt. Sie werden so genannt, weil sie Verhältnisse zwischen den verschiedenen Wörtern im Satz herstellen.
Präpositionen haben 2 besondere Eigenschaften:
1. Auch Präpositionen sind nicht-flektierbar. Das bedeutet: Sie können nicht verändert werden. Du kannst Präpositionen also nicht deklinieren, nicht konjugieren und auch nicht komparieren (steigern). Präpositionen stehen immer in ihrer Ausgangsform und dürfen nicht verändert werden.
2. Präpositionen geben dir einen Kasus vor. Sie beziehen sich immer auf ein Nomen und bestimmen daher den Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ), indem das Nomen stehen muss, auf das sie sich beziehen. Diese Eigenschaft von Präpositionen wird auch Kasusforderung genannt, weil die Präposition einen bestimmten Kasus von dir fordert.
Nun zur Präposition „wider“
Die Präposition „wider“ bedeutet so viel wie „gegen“. Sie gibt dir den Akkusativ vor.
Zum Beispiel:
- Wider alle Erwartungen hat sie den Sprachkurs nicht bestanden.
→ Das „wider“ bedeutet hier: Dass sie entgegen aller Erwartungen den Sprachkurs überraschend nicht bestanden hat. Das heißt, sie dachte eigentlich, sie würde bestehen.
- Wider besseres Wissen hat sich die Lehrkraft auf die Bahn verlassen.
→ Das „wider“ bedeutet hier: Die Lehrkraft hat sich auf die Bahn verlassen, obwohl sie weiß, dass die Bahn unzuverlässig ist. Sie hat sich also dazu entschieden entgegen dem Wissen zu handeln, das sie über die Bahn hat (nämlich, dass die Bahn in der Regel unzuverlässig ist und ausfällt).

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Wann verwende ich wieder oder wider?
Wann du „wieder“ oder „wider“ verwendest, hängt davon ab, was du sagen möchtest.
- Möchtest du sagen, dass sich etwas wiederholt, verwendest du das Adverb „wieder“. Du kannst auch testen, ob du statt „wieder“ die Wörter „nochmal“ oder „erneut“ verwenden könntest.
- Möchtest du allerdings einen Gegensatz ausdrücken, verwendest du die Präposition „wider“. Hier kannst du testen, ob du statt „wider“ die Wörter „obwohl“ oder „gegen“ einsetzen könntest.
Fazit
Wie du siehst, ist die Unterscheidung von den beiden Wörtern „wieder“ und „wider“ gar nicht so schwer! 🙂 Auch hier kann es wieder sehr hilfreich sein, wenn du dir überlegst, um was für Wortarten es sich handelt oder auch, woher die Wörter stammen. Verwandte Wörter können dir dabei eine sehr praktische Eselsbrücke sein.
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Übungen zu wieder oder wider
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