In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte zu „indem“ oder „in dem“. „Indem“ oder „in dem“? Was ist richtig? Und um welche Wortarten handelt es sich? Am Schluss findest du außerdem ein paar Übungen, mit denen du dein Wissen testen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Um welche Wortarten handelt es sich?
Indem oder in dem?
Fazit
Übungen
Um welche Wortarten handelt es sich?
„Indem“ oder „in dem“ unterscheiden sich rein von der Rechtschreibung her nur durch ein Leerzeichen. Aber: Es handelt sich dabei um verschiedene Wortarten mit komplett unterschiedlichen Bedeutungen.
Beispielsätze für „indem“ oder „in dem“:
- Indem du einen Sprachkurs besuchst, kannst du deine Deutschkenntnisse verbessern. (→ Konjunktion)
- Lies schonmal deine Antwort vor, ich suche indem noch meinen Stift. (→ Adverb)
- Er ist in dem Intensivkurs am Montag. (→ Präposition + Artikel)
„indem“ als Konjunktion
In der Regel tritt das Wort „indem“ als Konjunktion auf. Genauer genommen ist „indem“ eine subordinierende Konjunktion. Subordinierende Konjunktionen (auch Subjunktionen) leiten den Nebensatz ein. Als Konjunktion heißt „indem“ so viel wie „dadurch, dass“ oder auch „damit, dass“.
Eine kurze Wiederholung der Konjunktionen:
- Konjunktionen werden auch als Bindewörter bezeichnet, weil sie Verknüpfungen herstellen.
- Konjunktionen sind nicht flektierbar. Das bedeutet: Konjunktionen werden weder dekliniert, noch konjugiert und auch nicht kompariert (gesteigert). Sie dürfen nicht verändert werden und bleiben in ihrer Grundform erhalten.
- Konjunktionen fordern keinen Kasus: Konjunktionen geben dir keinen Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) vor wie beispielsweise die Präpositionen. In Bezug auf den Kasus musst du daher nichts berücksichtigen.
Zum Beispiel:
- Indem du einen Sprachkurs besuchst, kannst du deine Deutschkenntnisse verbessern. (→ Konjunktion)
- Du kannst deine Deutschkenntnisse verbessern, indem du einen Sprachkurs besuchst. (→ Konjunktion)
- Sie arbeitet an ihrer deutschen Aussprache, indem sie deutsche Podcasts hört. (→ Konjunktion)
- Indem sie das Deutsche mit dem Englischen vergleicht, erklärt die Lehrkraft die vier Fälle. (→ Konjunktion)
„indem“ als Adverb
Das Wort „indem“ kann auch als Adverb auftreten. Das ist deutlich seltener und klingt teilweise veraltet, aber wäre trotzdem richtig. Als Adverb hat das Wort „indem“ eine komplett andere Bedeutung. Es heißt so viel wie „währenddessen“, „unterdessen“ oder „in der Zeit“.
Eine kurze Wiederholung der Adverbien:
- Adverbien werden auch Umstandswörter genannt. Sie heißen so, weil sie Umstände von etwas beschreiben.
- Adverbien sind nicht flektierbar. Das bedeutet: Du kannst sie nicht verändern und sie bleiben stets in ihrer Ausgangsform. Das heißt also, du kannst Adverbien nicht deklinieren, nicht konjugieren und auch nicht komparieren (also steigern).
- Adverbien können immer alleine am Satzanfang stehen. Diese Eigenschaft nennt man auch Vorfeldfähigkeit.
Zum Beispiel:
- Lies schonmal deine Antwort vor, ich suche indem noch meinen Stift. (→ Adverb)
- Beginnt ruhig mit der Gruppenarbeit, ich bereite indem die Tafel vor. (→ Adverb)
- Holt bitte schon eure Bücher hervor, ich hole indem neue Kreide. (→ Adverb)
„in dem“ = Präposition und Artikel
Bei „in dem“ handelt es sich um Wörter von zwei komplett unterschiedlichen Wortarten. Das Wort „in“ ist eine Präposition und das Wort „dem“ ist ein bestimmter Artikel. Sie verschmelzen oft zu der Präposition „im“.
Eine kurze Wiederholung der Präpositionen:
- Präpositionen werden auch Verhältniswörter genannt, weil sie Verhältnisse zwischen Wörtern herstellen.
- Präpositionen sind nicht flektierbar. Das heißt: Sie können nicht verändert werden. Sie sind weder deklinierbar noch konjugierbar und auch nicht steigerbar. Sie bleiben also stets in ihrer Ausgangsform erhalten und dürfen nicht verändert werden.
- Präpositionen beziehen sich in der Regel auf ein Nomen. Sie bestimmen den Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) des Nomens, auf das sie sich beziehen. Das heißt, die Präposition gibt dir den Kasus vor, in dem das Nomen dann dekliniert (also verändert) wird. Diese Eigenschaft wird auch Kasusforderung genannt, weil die Präposition eben einen bestimmten Kasus von dir fordert, den du verwenden sollst für das dazugehörige Nomen.
Eine kurze Wiederholung der Artikel:
- Die Artikel werden auch als Begleiter bezeichnet.
- Die Artikel werden im Deutschen dekliniert. Das heißt, sie werden je nach Kasus des Nomens, das sie begleiten, verändert.
- Die Artikel stehen immer vor dem Nomen, das sie begleiten.
Zum Beispiel:
- Er ist in dem Intensivkurs am Montag. (→ Präposition + Artikel)
- Die Lehrkraft sitzt in dem Auto an der Ampel. (→ Präposition + Artikel)
- Lisa steht in dem Supermarkt an der Kasse. (→ Präposition + Artikel)

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indem oder in dem?
Je nachdem, was du sagen möchtest, musst du „indem“ oder „in dem“ verwenden. Denn: Beide Schreibweisen sind richtig, aber sie können nicht synonym verwendet werden, weil sie eine komplett unterschiedliche Bedeutung haben. Überleg dir also am besten, was genau du sagen möchtest.
Dir kann es eine große Hilfe sein, wenn du die Wortarten des Satzes bestimmst, den du formulieren möchtest. Warum? Bei „in dem“ handelt es sich um eine Präposition und einen Artikel. Wie du weißt, steht nach einem Artikel immer das Nomen, auf das sich der Artikel bezieht. Das bedeutet, wenn auf „in dem“ direkt ein Nomen folgt, wird es wahrscheinlich getrennt geschrieben. Folgt danach kein Nomen, wird es wahrscheinlich zusammen geschrieben, also „indem“.
Schau dir die Beispielsätze vom Anfang genau an:
- Indem du einen Sprachkurs besuchst, kannst du deine Deutschkenntnisse verbessern.
→ Nach dem Wort „indem“ steht das Personalpronomen „du“, kein Nomen. Es wird also schonmal zusammen geschrieben. Als nächstes schau dir den Satz genauer an: „Indem“ steht am Satzanfang und vor dem Komma steht das Verb. Das deutet auf einen Nebensatz hin, der von dem „Indem“ eingeleitet wird. Es handelt sich also um die subordinierende Konjunktion.
- Lies schonmal deine Antwort vor, ich suche indem noch meinen Stift.
→ Nach dem Wort „indem“ steht die Partikel „noch“, kein Nomen. Es wird also schonmal zusammen geschrieben. Nun schaust du dir den Satz genauer an: Wo steht „indem“? Leitet es den Nebensatz ein? Hier nicht. Dann überleg dir, was es bedeuten könnte. Es kann hier synonym verwendet werden mit „währenddessen“. Es handelt sich also um das Adverb.
- Er ist in dem Intensivkurs am Montag.
→ Nach dem „in dem“ steht ein Nomen: Intensivkurs. Da das Nomen nicht ohne Artikel stehen darf, gehört das „dem“ zum Nomen. Deshalb wird „in dem“ getrennt geschrieben.
Fazit
Wie du siehst, ist die Schreibweise von „indem“ oder „in dem“ gar nicht so schwer! 🙂 Du musst dir nur die unterschiedlichen Bedeutungen merken, dann weißt du, was du schreiben musst. Also konzentriere dich am besten auf das, was du sagen möchtest. Das kann dir bei der richtigen Schreibweise helfen. iQ Lingua hilft dir aber auch gerne dabei, deine Deutschkenntnisse weiter auszubauen! 🙂
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Übungen zu indem oder in dem
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