Ironie

In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte zur Ironie. Was ist Ironie? Was ist der Unterschied zwischen Ironie, Sarkasmus und Zynismus? Wie erkenne ich Ironie? Und was ist eigentlich die Wirkung von Ironie?

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ironie?
Was ist der Unterschied zwischen Ironie, Sarkasmus und Zynismus?
Wie erkenne ich Ironie?
Was ist die Wirkung von Ironie?
Zusammenfassung

Was ist Ironie?

Ironie ist ein rhetorisches Mittel. Ironie wird aber auch sehr häufig im Alltag verwendet. Du kannst Ironie ausdrücken, indem du das Gegenteil von etwas sagst. Wenn beispielsweise eine Übungsaufgabe sehr schwer war, wäre es ironisch zu sagen: „Na das war aber easy!“.

Ironie ist oftmals situativ und kontextbezogen. Häufig greift die Person, die Ironie verwendet, auf ein gewisses Vorwissen zu, von dem sie ausgeht, es wäre allgemein bekannt oder zumindest dir bekannt. Ironie ist dabei aber oft freundlich, wohlwollend und geht mit Humor einher. Zum Beispiel ist die Unzuverlässigkeit und Verspätung der Deutschen Bahn in Deutschland ein bekanntes Problem. Stehst du mit einer anderen Person am Gleis und es läuft eine Durchsage, dass die Bahn ausfällt und diese Person sagt „Was eine Überraschung!“, dann ist das Ironie. Warum? Es ist bekannt, dass die Bahn oft ausfällt oder sich zumindest verspätet. Es handelt sich also um keine Überraschung, dass die Bahn ausfällt. Stattdessen gehen die meisten Leute davon aus, dass die Bahn sich zumindest verspätet.

Selbstironie

Selbstironie ist eine besondere Form der Ironie: Es heißt im Prinzip einfach nur, dass du über dich selbst und deine eigenen Macken lachen kannst. Selbstironie wirkt oft sympathisch, da du damit Selbstreflexion und Bescheidenheit ausdrückst.

Selbstironie wäre zum Beispiel:

• „Kochen kann ich super, wenn man Wasser kochen als kochen zählt.“

Was ist der Unterschied zwischen Ironie, Sarkasmus und Zynismus?

Ironie, Sarkasmus und Zynismus sind drei rhetorische Mittel, die von ihrer Bedeutung her sehr nah beieinander stehen.

Wie erkenne ich Ironie?

Das Wichtigste zuerst: Ironie zu erkennen, erfordert in der Regel fortgeschrittene Deutschkenntnisse, viel Sprachgefühl und auch Kontextwissen. Stress dich daher nicht, solltest du Schwierigkeiten damit haben, Ironie zu erkennen oder auch sie zu verstehen. Auch viele deutsche Muttersprachlerinnen und Muttersprachler haben teilweise Schwierigkeiten mit Ironie, weil diese nicht unbedingt eindeutig ist und daher oft auch einer Erklärung bedarf.

iQ Lingua möchte dir aber natürlich trotzdem ein paar Tipps geben, die dir beim Erkennen von Ironie helfen können:

1. Gänsefüßchen werden mit den Fingern gezeigt (scare quotes).

Wie du weißt, sind die Anführungszeichen eigentlich für direkte Zitate gedacht. Umgangssprachlich werden sie aber auch verwendet, um Ironie anzuzeigen. Schriftlich werden sie dann wie reguläre Anführungszeichen geschrieben „“. Das Besondere ist, dass du die Anführungszeichen umgangssprachlich auch mit den Fingern zeigen kannst. Du formst dabei mit beiden Händen jeweils ein Peace-Zeichen und knickst dann deine Finger ein.

2. Dir fällt eine sprachliche Übertreibung oder eine sprachliche Untertreibung auf.

Ironie zeichnet sich oftmals durch eine sprachliche Übertreibung oder Untertreibung aus. Fallen dir diese auf, kann es sich um Ironie handeln.

3. Der Tonfall weicht ab.

Oftmals verändert sich der Tonfall, wenn Personen etwas Ironisches sagen.

4. Ironie ist situationsabhängig.

Hat die Bahn Verspätung und eine Person am Gleis sagt „Was eine Überraschung!“, dann ist das Ironie. Die Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn in Deutschland ein bekanntes Problem. Wäre dies aber kein bekanntes Problem der Deutschen Bahn, dann würde der Satz „Was eine Überraschung!“ inhaltlich nicht zu der Situation passen.

5. Du hast den Eindruck, die Aussage passt nicht zum Kontext.

Dir fällt eine Aussage auf, weil sie nicht zum Kontext passt? Dann kann es sich dabei um Ironie handeln.

Denk daran: Ironie ist oft ein Zusammenspiel von mehreren Faktoren. Es kann sein, dass eine Person Ironie mit den Fingern anzeigt, dabei den Tonfall verändert und dass du den Eindruck hast, das Gesagte passt gerade nicht zum Kontext.

Was ist die Wirkung von Ironie?

Ironie kann tatsächlich positiv oder negativ wirken. Das hängt vom Kontext ab und von der Person, mit der du sprichst. Es kann keine allgemeingültige Aussage darüber getroffen werden, wann Ironie wie wirkt. Im Folgenden findest du daher ein paar Beispiele.

positiv	negativ
Ironie kann lustig sein und daher Situationen auflockern oder auch Personen zum Lachen bringen.	Ironie kann aber auch unprofessionell wirken, wenn du der falschen Person gegenüber ironisch bist. Da Ironie eher zur Umgangssprache gehört, verwende diese am besten nicht mit deiner Teamleitung auf der Arbeit oder bei Behörden.
Ironie kann Nähe und Zugehörigkeit zu deinem Gegenüber schaffen, da sie eine Art Insider zwischen euch sein kann.	Ironie kann unfreundlich und unhöflich wirken, wenn du sie als Kritik ausdrückst. Du kannst sogar dein Gegenüber mit Ironie verletzen.
Gerade mit Selbstironie kannst du Sympathiepunkte ernten, weil diese Selbstreflexion und Bescheidenheit ausdrückt.	Ironie kann zu Missverständnissen führen, wenn dein Gegenüber die Ironie nicht versteht.

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