In diesem Artikel lernst du die Regeln der Kommasetzung im Deutschen. Am Ende findest du außerdem noch ein paar Übungen, mit denen du dein Wissen testen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Komma?
Komma zwischen Haupt- und Nebensatz
Komma bei Konjunktionen
Komma beim Infinitivsatz
Komma bei Partizipgruppen
Komma bei Aufzählungen
Komma bei Einschüben
Komma bei Appositionen
Komma bei wörtlicher Rede
Zusammenfassung
Übungen
Was ist ein Komma?
Das Komma (,) ist eines der häufigsten Satzzeichen im Deutschen. Es hilft dabei den Satz zu strukturieren und verbessert damit die Verständlichkeit der Sätze.
Es gibt in der deutschen Sprache feste Regeln, nach denen ein Komma gesetzt werden muss. Es gibt dabei Regeln, die besagen, dass du ein Komma setzen musst. Es gibt aber auch ein paar Regeln, die besagen, dass du ein Komma setzen kannst, aber nicht musst. Die Regeln zur Kommasetzung musst du leider auswendig lernen.
Grundsätzlich kannst du dir merken: Es gibt immer einen Hauptsatz. Dieser Hauptsatz muss immer erkennbar bleiben. Deshalb werden Nebensätze oder auch sonstige Ergänzungen wie Einschübe, Appositionen oder Nebensätze mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt. Die Kommata helfen dir dabei den Hauptsatz zu erkennen und Ordnung in einem Satz zu schaffen. Damit du verständliche und sinnvolle Sätze bildest, brauchst du also das Komma.
Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Regeln zur Kommasetzung:
Kommasetzung beim Haupt- und Nebensatz
Die wichtigste Kommaregel lautet: Haupt- und Nebensatz werden immer mit einem Komma voneinander abgetrennt. Du setzt also am Ende des Hauptsatzes und am Anfang vom Nebensatz immer ein Komma.
Zum Beispiel
- Ich besuche einen Deutschkurs, weil ich meine Deutschkenntnisse verbessern möchte.
- Er meldet sich, da er eine Frage hat.
Kommasetzung zwischen Hauptsätzen
Reihst du mehrere Hauptsätze aneinander, müssen diese durch ein Komma abgetrennt werden. Du setzt also immer am Ende des Hauptsatzes ein Komma, bevor der nächste Hauptsatz beginnt.
Zum Beispiel:
- Ich besuche einen Deutschkurs, weil ich möchte meine Deutschkenntnisse verbessern.
- Er meldet sich, er hat eine Frage.
Kommasetzung zwischen Nebensätzen
Wenn du komplexe Satzgefüge mit mehreren Nebensätzen formulierst, müssen diese Nebensätze mit Kommata voneinander und vom Hauptsatz abgetrennt werden.
Zum Beispiel:

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- Nur qualifizierte Muttersprachler
- Ich besuche einen Deutschkurs, weil ich meine Deutschkenntnisse verbessern möchte, sodass ich mich auf meiner Arbeit besser zurecht finde.
- Er meldet sich, da er eine Frage hat, weshalb er die Aufgabe noch nicht bearbeiten konnte.
Kommasetzung bei Konjunktionen
Wie du bereits weißt, gibt es subordinierende und koordinierende Konjunktionen.
Subordinierende Konjunktionen leiten den Nebensatz ein. Hier greift also die Kommaregel: Haupt- und Nebensatz werden mit einem Komma voneinander abgetrennt. Vor der subordinierenden Konjunktion steht also immer ein Komma.
Bei der koordinierenden Konjunktion ist die Kommasetzung anders: Koordinierende Konjunktionen ersetzen in der Regel das Komma. Statt ein Komma zu setzen, schreibst du also „und“ oder „oder“. Du brauchst hier also kein Komma, kannst aber eins setzen, wenn du das möchtest. Das ist allerdings sehr unüblich. In der Regel lassen Muttersprachlerinnen und Muttersprachler hier das Komma weg.
Zum Beispiel:
- Sie ist zu spät zum Deutschkurs, weil sie noch einkaufen war.
→ Hier leitet die subordinierende Konjunktion „weil“ den Nebensatz ein. Deshalb muss davor ein Komma stehen. - Sie ist zu spät zum Deutschkurs und hat ihr Kursbuch nicht mitgenommen.
→ Hier werden zwei Hauptsätze mit der koordinierenden Konjunktion „und“ miteinander verknüpft. Hier brauchst du kein Komma und deshalb kannst du es einfach auslassen.
Kommasetzung beim Infinitivsatz
Infinitivsätze werden in der Regel durch ein Komma abgetrennt, da der Infinitivsatz eine besondere Form von Nebensatz ist.
Wann du einen Infinitivsatz mit einem Komma abtrennen musst:
- wird der Infinitivsatz eingeleitet mit: um, ohne, außer, statt, als, anstatt
- ist der Infinitivsatz ein Einschub oder ein Nachtrag
- hängt der Infinitivsatz von einem Korrelat ab wie z.B.: daran, darauf, es, dazu
- hängt der Infinitivsatz von einem Substantiv ab
- hängt der Infinitivsatz von einem Verb ab
- hängt der Infinitivsatz von einem Adjektiv oder Partizip ab
Zum Beispiel:
- Sie gibt sich die größte Mühe, um ihre Aussprache zu verbessern. (→ eingeleitet mit „um“)
- Er beschloss, ohne lange zu überlegen, einen Deutschkurs zu belegen. (→ Einschub)
- Sie freut sich darauf, ihren Sprachkurs zu beginnen. (→ abhängig von dem Korrelat „darauf“)
- Für sein Ziel, Deutsch fließend sprechen zu können, lernt er viel. (→ abhängig von dem Substantiv „Ziel“)
- Sie lernt, um den Test zu bestehen. (→ abhängig von dem Verb „lernen“)
- Er ist stolz, den Sprachkurs bestanden zu haben. (→ abhängig von dem Adjektiv „stolz“)
Achtung: Kein Komma wird gesetzt, wenn der Infinitivsatz von den folgenden Verben abhängt: sein, scheinen, haben, brauchen, pflegen, drohen, versprechen.
Zum Beispiel:
- Die Lehrkraft schien krank zu sein.
- Sie versprach von nun an mehr zu lernen.
Kommasetzung bei Partizipgruppen
Sind Partizipgruppen eingeschoben, musst du sie mit einem Komma vom Hauptsatz abtrennen.
Zum Beispiel:
- Die Sprachschule iQ Lingua, bekannt für ihre hervorragenden Deutschkurse, ist in der ganzen Stadt beliebt.
- Deutsch als Fremdsprache unterrichtend, kennt die Lehrkraft die typischen Lernschwierigkeiten.
Du trennst die Partizipgruppen auch mit einem Komma ab, wenn sie von einem hinweisenden Wort abhängen oder auf etwas hinweisen.
Zum Beispiel:
- So, lernend und motiviert, würde die Lehrkraft ihre Schülerinnen und Schüler gerne öfter sehen.
- Das Lehrbuch in der Hand gehalten, so rannte er zur Bahn.
Außerdem trennst du die Partizipgruppen mit einem Komma ab, wenn sie eine Zusatzinformation am Satzende sind.
Zum Beispiel:
- Sie saß im Unterricht, konzentriert mitschreibend.
- Er verließ die Sprachschule, zufrieden mit seinem Fortschritt.
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Kommasetzung zwischen zwei Verben
Du kannst dir merken: Stehen zwei Vollverben nebeneinander, werden diese in der Regel durch ein Komma abgetrennt. Aber Achtung: Vertauschte Vollverben NICHT mit Hilfsverben oder Modalverben.
Zum Beispiel:
- Wer viel Vokabeln lernt, besteht den Deutschkurs.
→ Hier handelt es sich um die zwei Vollverben „lernen“ und „bestehen“, die durch ein Komma voneinander getrennt werden. - Von vielen Schülerinnen und Schülern empfohlen, gilt der Intensivkurs als besonders effektiv.
→ Hier handelt es sich um die zwei Vollverben „empfehlen“ und „gelten“, die durch ein Komma voneinander getrennt werden. - Sie wird lernen.
→ Hier handelt es sich um das Vollverb „lernen“ und das Hilfsverb „werden“, die zusammen das Futur 1 bilden. Hier darfst du kein Komma setzen. - Sie hat gelernt.
→ Hier handelt es sich um das Vollverb „lernen“ und das Hilfsverb „haben“, die zusammen das Perfekt bilden. Hier darfst du kein Komma setzen. - Sie möchte lernen.
→ Hier handelt es sich um das Vollverb „lernen“ und das Modalverb „mögen“. Hier darfst du kein Komma setzen.
Kommasetzung bei Aufzählungen
Für Aufzählungen verwendest du immer Kommata. Die einzelnen Aufzählungspunkte werden dabei durch jeweils ein Komma voneinander abgetrennt. Ganz klassisch besteht eine Aufzählung oft aus nur Nomen. Aufzählungen können aber auch aus allen anderen Wortarten oder aus mehreren unterschiedlichen Wortarten bestehen. Die Kommaregel bleibt dabei immer gleich: Die unterschiedlichen Aufzählungspunkte werden durch Kommata voneinander abgetrennt.
Zum Beispiel:
- Brot, Paprika, Reis
- einkaufen, lernen, lesen, Hausaufgaben erledigen
- rot, grün, blau, gelb, orange
Kommasetzung bei Einschüben
Einschübe sind meist kurze Kommentare oder Gedankengänge, die in den Fließtext eingebaut werden. Einschübe werden immer durch zwei Kommata abgetrennt. Es kann auch sein, dass Einschübe durch Gedankenstriche ( – ) oder zwei runde Klammern () abgetrennt werden.
Zum Beispiel:
- Der Sprachkurs bei iQ Lingua, offengesagt die beste Sprachschule, hat mir sehr weitergeholfen.
- Die Schülerin, übrigens gestern noch gesund, ist heute zum Vokabeltest krank.
Kommasetzung bei Attributen
Attribute sind Ergänzungen zu einem bestimmten Nomen. In der Regel handelt es sich dabei um Adjektive, die attributiv verwendet werden, um Genitiv-Attribute, Präpositionalattribute oder auch Attributsätze. Du trennst lediglich die Attributsätze mit einem Komma ab. Alle anderen Attribute werden nicht durch ein Komma abgetrennt.
Zum Beispiel:
- die neue Sprachschule (→ Adjektiv in attributiver Verwendung)
- das Kursbuch des Schülers (→ Genitiv-Attribut)
- das Kursbuch auf dem Schrank (→ Präpositionalattribut)
- Das Kursbuch, das sich oben auf dem Schrank befindet, ist grün. (→ Attributsatz)
Zum Attributsatz: Wie du sehen kannst, ist der Attributsatz nichts Anderes als ein rückbezüglicher Nebensatz (Relativsatz), der nähere Informationen zum Nomen gibt. Den rückbezüglichen Nebensatz (Relativsatz) erkennst du an zwei Punkten:
1. Das konjugierte Verb steht am Ende (Verbendstellung).
2. Der Nebensatz wird durch das Relativpronomen „das“ eingeleitet.
→ Da es sich um einen Nebensatz handelt, greift also folgende Kommaregel: Haupt- und Nebensatz werden durch ein Komma voneinander getrennt. Der Nebensatz kann dabei (wie in dem oben genannten Beispiel) mitten in den Satz eingebettet sein.

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Kommasetzung bei Appositionen
Appositionen sind eine besondere Form von Attributen. Das Besondere an ihnen: Sie stehen im selben Kasus wie das Nomen, das sie näher beschreiben. Das fällt vor allem beim Dativ auf. Appositionen werden immer durch zwei Kommata abgetrennt.
Zum Beispiel:
- Die Lehrkraft erklärt dem Schüler, dem zweiten von rechts, die Aufgabe.
Kommasetzung nach der Anrede
Nach einer Anrede, egal ob formell oder informell, setzt du immer ein Komma.
Zum Beispiel:
- Hallo, …
- Sehr geehrte Damen und Herren, …
- Guten Tag Frau Musterfrau, …
- Hi Lisa, …
Kommasetzung bei wörtlicher Rede
Für die wörtliche Rede brauchst du das Komma ebenfalls. Das direkte Zitat selbst wird durch die Anführungszeichen oben und unten („“) gekennzeichnet. Möchtest du die wörtliche Rede rahmen, indem du sagst, wer gerade spricht, brauchst du das Komma.
Zum Beispiel:
- „Ich habe eine Frage“ , sagt Lisa.
- „Können Sie das bitte nochmal erklären?“ , fragt Lisa.

- Es gibt im Deutschen feste Regeln für die Kommasetzung. Diese musst du leider auswendig lernen.
- Grob kannst du dir merken: Es gibt immer einen Hauptsatz, dieser muss immer klar erkenntlich bleiben. Alles, was du zusätzlich ergänzt wie Nebensätze oder auch Appositionen oder Einschübe, wird deshalb durch Kommata abgetrennt.
- Haupt- und Nebensatz werden durch ein Komma voneinander getrennt. Genauso werden Aufzählungen, Aneinanderreihungen von mehreren Hauptsätzen oder mehreren Nebensätzen durch Kommata voneinander getrennt.
- Einschübe und Appositionen werden ebenfalls durch Kommata vom Hauptsatz getrennt.
Übungen zur Kommasetzung
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